Im Interview: der Gründer
Sie sagten mir, ein Zitat, das Sie immer begleitet hat, kommt von dem Basketballer Michael Jordan: „Talent gewinnt ein Match, aber Teamwork und Intelligenz gewinnen die Meisterschaft.“ Warum?
Ich bin der Überzeugung, dass man als Team in Summe mehr ist, als die Summe jedes Einzelnen, wenn ein Team funktioniert. Ein Team setzt sich aus facettenreichen Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Qualifikationen zusammen, was jedoch jeder braucht, das „Herz am rechten Fleck“. Das Geheimnis eines funktionierenden Teams ist dabei, dass alle füreinander da sind. Das klingt einfach, hat aber mit gemeinsamem Respekt und Hilfsbereitschaft/ Teamplay zu tun, am Ende Punkte, welche wir unseren Kindern versuchen beizubringen.
Bei gut8 ist uns das ganz gut gelungen, das hat nicht von Anfang an immer geklappt, man braucht Erfahrungen und hat auch mal personelles Pech, aber mittlerweile haben wir ein ganz gutes Gefühl wer zu uns passt, und wer nicht.
Dadurch ist bei uns eine ganz besondere Atmosphäre entstanden, das kann man auch nicht planen, sondern hat sich einfach so entwickelt. Ich würde sagen, gut8 zeichnet ein hoher Grad an Sympathie und Empathie aus, in einem eher biederen angestaubten Berufssegment und ich bin der Überzeugung, dass merken auch unsere Kunden.
Inwiefern merken das die Kunden?
Am Ende verlangt der Kunde Zuverlässigkeit, Kompetenz und Qualität, ich denke aber die Kunden spüren das wir Spaß haben, einen offenen, ehrlichen Austausch schätzen und unsere Arbeit lieben.
War es somit für Sie von Anfang an klar, dass Sie kein Einzelkämpfer bleiben?
Nein, ehrlich gesagt war es ein Prozess, der sich einfach so entwickelt hat. Ich hatte nie geplant so ein „großes“ Team aufzubauen oder ein so geographisches großflächiges Gebiet fachlich abzudecken. Dies hat sich einfach so entwickelt. Im Nachhinein bin ich überglücklich, denn die Einzelkämpfer haben es immer schwerer.
Warum ist das so?
Vor allem im B2B Bereich, werden die Anforderungen immer größer. Grob lässt sich dies in zwei Bereiche gliedern. Einerseits das Ausfallrisiko und die Geschwindigkeit oder Abnahmemenge anderseits das Thema Sicherheit und Rechtliches. Hierbei geht es um Standards welche vorhanden sein müssen wie z.B. Datensicherheit, Datenschutz, Schnittstellen, Complinance etc.. Sie benötigen heutzutage einen Code of Conduct, TOM’s, brauchen diverse Schnittstellen und hierzu immer einen Ansprechpartner. Wir haben das große Glück mit Moritz einen versierten und langjährigen „Allrounder“ für die Bereiche im Team zu haben. Ansonsten brauchen Sie viele Dienstleister, welchen Sie vertrauen müssen und welche Wiederrum für einen Einzelkämpfer nicht wirtschaftlich sind.
Sind Sie nun ein besserer Sachverständiger oder Chef?
Ich hoffe ich bin in beidem gut. Ich glaube das Sachverständigen-Handwerk kann man erlernen, ein guter Chef zu sein bzw. ein Unternehmen/ Team zu führen muss einem liegen, das kann man nur bedingt lernen. Mir war es deshalb von Anfang an wichtig eine sehr flache Hierarchieebene zu haben und Eigenverantwortung einzufordern. Das funktioniert bei uns sehr gut. Am Ende ist meine Aufgabe – strategische Entscheidungen zu treffen, komplexe Sachverhalte zu diskutieren oder gemeinsam Lösungen zu finden und weitere Kunden von uns zu begeistern. Natürlich stelle ich mich auch vor das Team, wenn was schiefgelaufen ist – Fehler können passieren – das klären wir dann intern. Schlussendlich tue ich mein Bestes und um ehrlich zu sein, macht mir es mein Team sehr leicht. Aber wie alle, habe ich auch meine Macken.
Welche „Macken“ haben Sie?
Ich bin wohl sehr detailverliebt man könnte sagen pedantisch, für meinen Job bestimmt nicht schlecht – ansonsten kann es die anderen aber auch nerven. Ich hasse es zu warten – komm aber selbst häufig zu spät los.
Fachkräftemangel ist ja ein Thema, wie kommen Sie an Mitarbeiter?
Viel läuft bei uns intern über Empfehlung aus dem Team oder unserem Umfeld. Freiburg ist nun mal nicht München, Hamburg oder Berlin und einen qualifizierten Teamplayer zu bekommen ist heutzutage in der „Regio“ schwierig.
Das ist aber nur der Fall, wenn derjenige Freiburg noch nicht kennt. Wir haben die Erfahrung gemacht, wer einmal in Freiburg gelebt hat, kommt gerne zurück, um hier zu leben. Um auch diejenigen zu begeistern, die Freiburg nicht kennen muss man anders sein als andere. Wir versuchen das mit flexiblen Arbeitszeiten, einem stylen Office, einem sympathischen Team und begeisterten Kunden mit unterschiedlichen Gutachtenanforderungen. Mein Ziel war immer, eine Büroatmosphäre und einen Arbeitsplatz zu schaffen, wo sich einerseits alle wohl fühlen und andererseits die maximale Flexibilität zu bieten – jeder, vom Single bis zum Familienvater kann seine Work-Life-Balance erfüllen.
Vor allem durch unseren Beruf haben wir doch einen der genialsten Berufe mit einem sehr hohen Grad an Flexibilität und Sicherheit. Genau das was sich viele der Y & Z-Generation vorstellen.
Was heißt das – warum ist ein Gutachterberuf so attraktiv?
Bei uns hat ein Gutachter zwei Termine, die er einhalten muss. Den Besichtigungstermin und die Gutachtenabgabe. Wie, wann und von wo aus er arbeitet, ist doch heutzutage total egal. Er braucht einen Laptop und eine stabile Internetverbindung. Bei uns kommt es immer wieder vor, dass unsere Mitarbeiter z.B. aus Italien oder Österreich arbeiten und das „Urlaubsfeeling“ mit Arbeit kombinieren.
Das klingt ja zu schön, um wahr zu sein.
Ja, es sind ja immer Möglichkeiten, was jeder selbst draus macht ist typenabhängig oder in welcher Lebensphase man steckt. Mit Familie und Kindern ist sowas schwieriger als Single einfacher; das heißt nicht, dass wir das ständig tun. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, aber die Möglichkeiten hat man in unserem Beruf und bieten wir als Arbeitgeber an.
Dennoch ist der Gutachter ein Randberuf. Es gibt hier keinen klassischen Ausbildungsberuf oder Studiengang, deshalb rutschen die meisten zufällig in dieses Segment und haben diverse „Backgrounds“: Banker, VWLer, Architekten, Handwerker etc. Das macht es aber spannend und bietet gleichzeitig unser höchstes Gut, ein diversifiziertes und interdisziplinäres „Knowhow“.
Was ist Ihr Vorteil in der Branche?
gut8 ist nicht klein, aber wir sind greifbar. Wir nutzten unser CRM intern für die Prozesse, um hohe Qualität und Zuverlässigkeit zu bieten – nicht aber um uns von unseren Kunden über Dropdown-Menüs und Prozesssteuerung zu entfernen. Wir bieten alle Vorteile eines großen Büros mit der Sympathie und Nahbarkeit eines Kleinbüros. Die Nähe zu unseren Kunden wollen wir nicht verlieren, das ist was uns ausmacht, unsere DNA.
Wo sehen wir gut8 in 10 Jahren?
Immer noch in Freiburg, aber auch im Ausland. Wir wollen wachsen und uns diversifizieren, auf alle Fälle aber noch ein Familienunternehmen bleiben.
Mein Ziel ist es für dieses Jahr einen Standort in Italien zu etablieren, von wo aus auch unser Team arbeiten kann; ansonsten lassen Sie sich überraschen wir haben noch einiges vor – mehr wird aber noch nicht verraten.
News rund um gut8
- Adele Zimmermann 1. April 2023
- Jana Mösinger 1. August 2022
- wir suchen 25. Juni 2022
- Im Interview: der Gründer 9. Juni 2022
- Laura Thieringer 5. Mai 2022
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